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Individualismus

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Beitrag  Tessina Do März 05, 2009 8:55 am

Damit auch mal Beiträge von anderen als Jörn hier stehen, werfe ich euch mal ein paar Gedanken zum Individualismus vor die Füße.

In letzter Zeit ist mir immer häufiger aufgefallen, dass Teenager und Jugendliche in individuelle Nischen kriechen. Gut, das war schon immer so, aber bisher hat es mich weder tangiert noch interessiert.
Also betrachten wir beispielsweise mal den "Emohype", ich weiß ja nicht ob ihr da oben irgendetwas davon mitbekommen habt. Aber seit einiger Zeit ist eine Person mit schwarzem Haar und schwarzer Kleidung nicht mehr "Gothic" oder "Satanist", nein, seit neustem ist man "Emo". Aber was ist Emo? Emo, abgekürzt von "Emotional" bedeutet eben genau das, emotional? Mit Emos werden gewisse Dinge assoziiert, zum Beispiel das Ritzen. Noch so ein Hype.
Zudem noch gestreifte Kleidungsstücke, grelle Farben gemeinsam mit schwarz. Sternchen, Punkte und Chucks. Ja, sogar über die hübschen alten Treter ist dieser Trend hergefallen. Früher drückte man mit Chucks, schwarzer Kleidung oder auffällig bunten Sachen einen Lebensstil aus. Heute sind das alles Trendartikel, in die sich jeder kleidet.
Aber zurück zum Individualismus. Eben genau dieser bringt Gruppen wie "Emos" hervor. Denn sie glauben, in dem sie einen neuen "Stil" entwickeln (genau genommen ist es wieder nur eine Mischung aus schon Bestehendem) wären sie individuell.
In all der so genannten Individualität, sind sie jedoch immer noch nur Schafe einer Herde.
Das bringt mich also zu der Frage: Was ist Individualität?
"Anders sein, als die Anderen." Hört man häufig, aber was ist anders? Rein biologisch betrachtet, sind wir alle gleich und unser Charakter ist es, der sich von allen anderen unterscheidet. Aber offenbar ist es dennoch möglich die Menschen in Gruppen zu teilen. Genau genommen ist es der Mensch selbst, der sich in diese Gruppen teilt.
Bedeutet das nun also, dass wir indem wir versuchen individuell zu sein, eben das nicht sind? Indem wir uns in ein Bild setzen, in das wir rein natürlich nicht gehören, entgehen wir unserem Individualismus?
Wenn man nun diese Punkte betrachtet, muss man auch auf die Definition des Menschen selbst eingehen. Ist der Charakter angeboren? Komplett, zu Teilen? Oder wird er uns anerzogen, von den Menschen mit denen wir uns umgeben?
Trifft Punkt eins zu, so sind wir tatsächlich individuell und nur zu hirnlos, es wahrzunehmen. Trifft aber Punkt zwei zu, bedeutet es, dass wir Charakterzüge anderer annehmen und somit anderen Personen ähneln beziehungsweise gleichen. Keine Individualität.

So viel zu meinen geistigen Ergüssen in diesem Forum. Very Happy
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Beitrag  Tessina Fr März 06, 2009 2:45 pm

In einem Gespräch mit einer Bekannten, hat sie mir einen interessanten Gedanken gezeigt.
Der freie Wille macht uns individuell. Unsere freien Entscheidungen.
Aber wovon sind die nun wieder abhängig? ... Es ist ein Teufelskreis!
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Individualismus Empty Re: Individualismus

Beitrag  jörn Mo März 16, 2009 5:49 am

So, ich habe jetzt endlich mal die Muse gefunden deinen Eintrag genauer unter die Lupe zu nehmen.
Ja, die Menschheit teilt sich seit eh und je in Gruppen auf und mir scheint auch, dass eine Entwiklung in die Richtung zu sehen ist, dass sich immer mehr unterschiedliche Interessengruppen bilden, die sich immer weniger von einander unterscheiden. Aber vom Individualismus kann hier wohl eher weniger die Rede sein! Sobald man sich seiner Zugehörigkeit zu einer Gruppe bekennt geht ja eben dieser verloren.
Also in meiner kleinen Welt ist ein Individualist jemand der nicht wie ein toter Fisch mit dem Strom schwimmt, aber er ist auch nicht einer von dem Schwarm lebender Fische die gegen dem Strom schwimmen, sondern vielleicht derjenige der an Land kriecht oder sich im Meeresgrund vergräbt. Ein Individualist zeichnet sich halt dadurch aus, dass er weder ganz zur einen noch zur anderen Gruppe gehört und in seiner Denkweise halt einfach einzigartig ist. Es könnte also jemand sein, der rein Äußerlich so aussieht wie ein Emo, aber vom Charakter her alles andere als Depresiv ist, der am liebsten Volksmusik hört und trotzdem mit der Punker-Gang rumhängt...
Und das der Charakter eines Menschen sowohl von seinen Genen abhängt als auch von seinen Erfahrungen ist ja bewiesen. Ich denke man erschafft sich im Laufe seines Lebens seine eigene Welt, zusammengesetzt aus einzelnen Teilen verschiedener Erlebnisse oder gelernter Philosophien und einer Portion eigener Gedanken. In wie weit man da zu einem brauchbaren Ergebniss kommt bzw ob man zu einem Ergebniss kommt oder wie das Ergebniss letztendlich aussieht, ist dann wiederrum von den Genen abhängig. Ich glaube nicht das viele den denen mit einem IQ von 80 sich lange über solche Dinge den Kopf zerbrechen. Die würden sich dann wohl eher zu einer bereits vorhandenen Lebensphilosophie hinschlagen und dem Leben in der Gruppe nachgehen.
Aber für alle Menschen gilt ja trotz allem: jeder ist individuell! Aber nur wenige leben Individualistisch...
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Beitrag  Tessina Mo Apr 20, 2009 3:11 am

Im Grunde stimme ich dir in allen Punkten zu, nur den letzten Satz würde ich gern noch präzisieren.
Sagen wir mal, der Phänotyp ist individuell...Jeder sieht anders aus, aber abgesehen davon kann du schonmal die von dir angesprochenen mit dem IQ bis 80 in die eindeutig nicht individuelle Schublade stecken. Die sind vom Muster her alle gleich, um es mal so auszudrücken.
Und es nervt mich ja so =(...Täglich wird man mit solchen Menschen konfrontiert.
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Beitrag  Daniel Mo Apr 20, 2009 10:15 am

Phh... IQ hat mit Individualismus nichts zu tun. Und so leicht kommt Ihr mir nicht davon Cool
Ich halte Eure Definition nicht für realistisch. Individualismus bedeutet für mich, dass ich Andere nicht brauche um mich zu definieren. Ich kann meine ganz eigenen Vorstellungen haben und ein Anderer kann sie rein zufällig kopieren. Wir tun schließlich Vieles, weil wir es woanders unbewusst aufgeschnappt haben. Jörns Beispiel dreht die Situation nur um, indem er sagt, dass jemand individuell ist, der sich keiner Gruppe anschließt, sber ich würde sagen, derjenige ist höchstens einsam. Wenn das Anderssein zum Selbstzweck wird, definiert es sich schließlich auch nur an dem Rest. Zumal ich die Beweggründe desjenigen in Frage stellen würde, der sich einer Gruppe anschließt, die sich z.B. durch ihren Musikgeschmack definiert, wenn derjenige diesen nicht teilt.
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Beitrag  jörn Do Apr 23, 2009 7:07 am

Und das kommt vom gerade erst vom Gothic-Style zum CBS-Spacken mutiertem Daniel. Ich mach mir Sorgen...!

Für Argumente bin ich allerdings gerade zu faul
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Beitrag  Tessina Fr Apr 24, 2009 5:11 pm

Naja Jörn, wer von uns ist nicht schonmal irgendeinem Trend oder einer Gruppe hinterhergerannt?

Ich finde das Thema ziemlich schwierig. Worauf beziehen wir die Individualität eigentlich gerade genau? Ich meine, biologisch sind wir sowieso individuell...Und ich möchte behaupten der Charakter eines jeden Menschen gleicht auch keinem anderen. Also definieren wir gerade Verhaltensweisen und Lebensstil? Wenn dem so ist, ist theoretisch immer Individualität gegeben. Denn egal ob zwanzig Leute das gleiche T-shirt tragen, gleich sind sie trotzdem nicht. Irgendwie überzeuge ich mich ständig selbst von anderen Meinungen...
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