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Machen Kleider Leute?!?

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Beitrag  jörn So Dez 28, 2008 4:17 am

Ich finde dieses ganze gehabe mit den Klamotten absolut beschissen. Ich meine diese Maßgeschneiderten Anzüge für 5000€ und aufwärtz sind doch absolut überflüßig wenn es ein Pullover und eine Jeans von C+A auch tut. Und wenn ich bedenke wie ungemütlich ein enger Kragen um den hals, ein ständig im Weg rumhängender Schlips und eine Anzugsjacke ist bei der man nicht mehr die Arme höher als 45° heben kann, finde ich es auch absolut nicht lohnenswert sich sowas zu kaufen. Zumal es meiner Meinung nach nichteinmal sonderlich gut aussieht!
Und die Leute die in diesen Anzügen stecken? Leute mit Geld oder auch Leute die anderen einbilden wollen sie hätten welches. Klar, es ist eine Art wie VIPs und erfolgreiche Geschäftsleute sich vom Rest auseinander halten können. So wie es Früher der einzige unterschied zwischen dem Adel und dem Pöpel war.
Wie ein Musiker so schön sing: "Kleider machen Leute, zumindest war das so bis heute. Hört auf euch anzumachen wegen anziehsachen, denn nackt sieht ihr eh alle gleich aus!" Ja, ich finde er hat recht! Wenn wir jetzt vier nackte Personen in eine Reihe stellen, wer vermag dann noch zu sagen wer von den vieren jetzt die unfachgelehrte Arbeitskraft, wer die ausgebildete Fachkraft, wer der erfolgreiche geschäftsmann und wer der VIP ist? Und wenn wir den Unfachgelernten in den 5000€ Anzug stecken, würde dann nichts auch jeder denken, der Typ hätte was aus seinem Leben gemacht? Ich meine, statt den Klamotten könnte man auch jedem einen Stempel auf die Stirn drücken mit den Aufschriften "Pöpel", "Mittelklasse", "Oberklasse" und "Adel". Nur verwehrt dies denjenigen die sich gerne als jemand anderes ausgeben möchten die Möglichkeit dazu. Oder man würde statt den billigeren "made in China" Anzügen an jeder Ecke Stempelfälscher finden. Wie dem auch sei, meine Gedanken kommen vom Thema ab. Was macht die Leute mit ihren teuren Klamotten also zu was besonderes? Also die Leute müssen zumindest eine möglichkeite gefunden haben um an ausreichend Kohle zu kommen. Ob sie mehr Grips in der Birne haben, einfach nur Glück hatten oder im richtigen Moment die richtige Idee, wer weiß. Jedenfalls scheuen sie sich augenscheinlich nicht davor allen ihren Status zu zeigen.
Apropos "Status": jenes Zeichen dass es einen ermöglicht von anderen hoch angesehen zu werden und bevorzugt behandelt zu werden. Ich erinnere mich, dass ich es in der Praksis bereits einmal aufprobiert habe; Man gehe einmal mit Schlappen, einer abgetragenen Jockinghose und eine auf die schnelle übergeworfene alte Jacke ins Arbeitsamt und ein anderes Mal mit der "guten Sonntagshose" und einem Hemd. Recht schnell wird man feststellen wie unterschiedlich man an jenen Tagen behandelt wird. Den einen Tag wartet man tatsächlich zwei Stunden um endlich an die Reihe zu kommen, wird vom Sachbearbeiter für blöd verkauft, bekommt Stundenlange erklärungen über Dinge die einem längst schon klar sind. An dem anderen Tag kommt man bereits nach 10 Minunten zu seinem Schabearbeiter vor, bei nicht minder vollem Warteraum, bekommt in kurzen Zügen seine Fragen ausreichend und freundlich erklärt und man verläßt das Arbeitsamt nach nur 20 Minuten und hat mehr in Erfahrung gebracht als in den etlichen Stunden beim letzten Versuch.
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Beitrag  Tessina Mo Okt 05, 2009 6:35 am

Auch wenn der Beitrag schon ein wenig älter ist möchte ich mich mal dazu äußern.
Also ersteinmal finde ich das du viel zu sehr verallgemeinerst. Du kannst diese "Anzugsache" schlecht als Beispiel nehmen, denn nicht jeder Mensch im Anzug hält sich für den König der Welt. Aber das Thema das du ansprichst, wird ja dennoch klar.
Allerdings sehe ich das du das gleiche tust, was du bemängelst Darling. Du sprichst davon das Menschen nach ihrem Äußeren eingeteilt werden, ziehst aber im selben Atemzug über die "Anzuggesellschaft" her. Denk einmal an die armen Bänker, die dazu verpflichtet sind einen Anzug zu tragen. Und da ist für mich eher der bedenkliche Punkt. Diese Menschen werden an dieser Stelle in ihrer Individualität eingeschränkt, da sie, wenn sie den Job haben wollen, nicht rumlaufen können wie es ihnen beliebt. Und warum? Ja, weil unsere Gesellschaft auf schicke Klamotten und ein Standard-Laufsteg-Äußeres steht. Die eigentlichen Probleme liegen in unserer völlig festgefahrenen Sichtweise, unserem Schönheitsempfinden und dem Standard. Solange ich damit niemanden in seiner Freiheit einschränke, warum kann ich dann nicht mit den Klamotten rumlaufen die mir gefallen? Ich meine, wer würde nicht bescheuert gucken wenn plötzlich jemand im mittelalterlichen Ballkleid durch die Einkaufsstraßen rennt?
Aber wie löst man dieses Problem? Indem man einfach dagegenrebelliert? Ich weiß nicht ob einige Menschen jemals lernen das es mehr gibt als das Äußere. Das eine Person nicht dumm ist, nur weil sie in Jogginghose und Schlappen rumläuft oder bunt gefärbte Haare und zerfetzte Klamotten trägt. Oberflächlichkeit liegt in unserer Gesellschaft leider an der Tagesordnung.
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